Blick von den Ruinen in den Dschungel

Tag 106: Cahal Pech ist oben

Datum: Donnerstag 24.01.2019 | Ort: San Ignacio

Frühstück und Tagesplanung

Ich bin heute morgen noch etwas durch den Wind. Mein Kreislauf mag heute nicht so richtig. Nachdem ich gestern nicht viel gegessen habe und mich dann auch noch übergeben musste, ist das kaum verwunderlich.

Im Hotel gibt es ein kleines Frühstücksbuffet. Wir essen Toast mit Erdnussbutter und Marmelade und lassen es ruhig angehen. Danach machen wir einen kleinen Abstecher zum Markt und kaufen uns Äpfel und Pflaumen. Man vermisst dann doch irgendwann das heimische Obst.

Zurück am Zimmer beraten wir was wir tun sollen. Max findet ganz in der Nähe die Ruinen von Cahal Pech. Es sind einige Ruinen im Wald in zweieinhalb Kilometer Entfernung. Das klingt nach einem netten Spaziergang.

Der Weg nach Cahal Pech

Was wir irgendwie nicht berücksichtigt haben, ist, dass es dabei die komplette Zeit bergauf geht. Inzwischen haben wir uns so an die flache Küstenregion gewöhnt, dass der Berg doch etwas überraschend kommt.

Es ist gerade mittag, es hat in der Sonne laut Max Uhr 37° C und hatte ich schon erwähnt, dass mein Kreislauf heute nicht der beste ist? Der gemütliche Spaziergang gestaltet sich dadurch doch etwas anspruchsvoller als erwartet.

Vor den Ruinen setzen wir uns erst einmal etwas auf die Steine und verschnaufen. Die Ausstellung beginnt zum Glück in einem Gebäude das alte Tonscherben und andere Artefakte zeigt. Daneben stehen einige Informationen zur Kultur der Maya. Beispielsweise weiß ich jetzt, dass sie ihre Toten nicht vergraben, sondern einfach unter ihre Fußböden gelegt haben. Priester kamen entsprechend dann unter den Fußboden der Tempel. Gelegentlich wurden die Toten auch mal wieder herausgeholt und Zeremonien mit ihren Gebeinen abgehalten.

Das ist interessant. Ein bisschen eklig aus europäischer Sicht vielleicht und ich könnte mir vorstellen, dass es bei der feuchten Hitze hier in den ersten Monaten auch stinkt. Aber gut, warum auch nicht.

Die Ruinen von Chahal Pech

Wir gehen weiter in die einen Waldweg entlang zu den Ruinen. Auf einem Baum am Wegrand hüpfen eifrig zwei große Spechte herum.

Eigentlich hatten wir nicht viel erwartet. Doch die Ruinen sind größer als gedacht. Direkt am Eingang sitzen zwei Angestellte ein einem Brotzeittisch und Essen und rauchen. Auf dem Gelände ist nur eine weitere Touristin. Wir haben also absolut unsere Ruhe.

Es gibt eine große Pyramide auf die man hinauf kann und auf der man einen schönen Ausblick hat. Im hinteren Teil gibt es zudem einen größeren Gebäudekomplex. In der Mitte ist etwas, das einmal ein ritueller Platz oder ein Stadion gewesen sein mag. Darum herum sind einige Gänge und Räume die noch teilweise erhalten sind. Es ist ganz spannend darin herumzulaufen.

Leider finden wir online so gut wie keinen Hintergrundinformationen zur Ruine. So bleibt es beim gucken, wirken lassen und sich vorstellen, wie es hier früher ausgesehen haben mag. Auch wenn es etwas wenig Informationen gibt, gefällt uns Cahal Pech erstaunlich gut und sie war es auf jeden Fall wert vorbeizukommen.

Am Rückweg machen wir noch einen Abstecher zu einem indischen Lokal und ich schwelge. Mein Dahl ist glaube ich das gesündeste Essen, das ich in den letzten drei Monaten hatte und auch das am besten gewürzte.

Die belizianischen Fernsehtechniker in unserem Zimmer

Zurück im Hotel geht uns allerdings dann trotzdem die Energie aus. Die Hitze hat uns mehr zugesetzt als wir dachten. Daher beschließen wir zur Abwechslung heute mal fern zu sehen. Wozu hat man einen Fernseher auf dem Zimmer.

Ich schalte das Gerät an , wir haben für eine Sekunde Bild, es verschwimmt und wir bekommen nur noch eine Fehlermeldung. Wir haben zwei Fernbedienungen, daher ist mein erster Gedanke ich hätte irgendwo falsches gedrückt.

Der nette junge Mann von der Rezeption erklärt, dass die Technik erst letzte Woche umgestellt wurde. Er kenne sich auch noch nicht ganz aus. Er probiert ein wenig herum, dann ruft er beim Kabelanbieter an. Der Fernseher bekommt einen Sendersuchlauf und das Zusatzgerät vom Kabelanbieter wird ferngewartet. Doch alles hilft nicht. Mir wäre es ja inzwischen egal. Ich muss nicht unbedingt fernsehen. Doch für die nächsten Gäste muss es ja auch repariert werden, also warum nicht gleich jetzt.

Eine halbe Stunde später stehen zwei belizianische Kabeltechniker in Warnwesten zwischen meinen Packtaschen und schauen den Fernseher ratlos an. Es wird rumprobiert, die Kabel geprüft und am Schluss steht fest: Das Signal ist zu stark. Sie verschwinden einige Zeit aus dem Zimmer. Als sie wieder kommen geht der Fernseher plötzlich. Wie in Belize üblich hat er mehrere hundert Kanäle. Grandios!

Wir verabschieden die Kabeltechniker und lümmeln uns ins Bett. Max geht noch duschen, also habe ich die Fernbedienung für mich alleine *hehehe.

Es läuft Captain America. Ich kann langsam verstehen warum die Leute hier dauernd vor dem Fernseher sitzen. Zum Einschlafen schalten wir dann auf den DIY Kanal um und schauen anderen Leuten beim Baumhaus bauen zu. Sehr entspannend.

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