Riff vor Honduras

Tag 128: Der letzte Tauchgang

Datum: 15.02.2019 | Ort: Utila

Max liegt flach

Am nächsten Morgen können wir ausschlafen. Erst für den Nachmittag sind zwei Fundives angesetzt. Allerdings hat Max Magenschmerzen. In der Tauchschule geht gerade ein Mageninfekt um.
Es wird immer schlimmer, so dass er das Bett hüten muss, während ich mit Laura und Tim losziehe.

Gut Ding will Weile

In der Tauchschule heißt es dann erst einmal wieder warten, denn der Kompressor für die Flaschen ist kaputt. Da die meisten Leute aus der Schule gestern bei der Party gearbeitet oder gefeiert haben sind auch nicht mehr genug Flaschen für alle Taucher des heutigen Ausflugs da. Es heißt also warten.

Wir setzten uns auf den Balkon der Tauchschule und schauen dem Treiben zu. Auf einmal hängt eine Frau einige Sachen an einer Wäscheleine auf, die von oben bis unten gleichmäßig mit roten Tupfen übersehen ist. Mückenstiche erklärt mir später jemand. In Amerika und Europa grassiert derzeit eine Masernepidemie.

Auf dem Boot

Dann geht es aufs Boot. Bei der letzten Bootstour hatte es geregnet. Heute scheint die Sonne. Das ist viel angenehmer. Das Boot heißt Virus. Sie ist nicht sehr groß und ihre Frontscheibe ist gesprungen. Man sieht nichts nach vorne hin. Der Kapitän schaut daher aus dem Fenster.

Da man nie alleine tauchen darf, bekomme ich einen neuen Parter zugewiesen. Er heißt Ski, ist Finne und hat Tauchen nur im Trockenanzug gelernt. Ich muss ihm ein wenig helfen, sich mit der unbekannten Ausrüstung vertraut zu machen. So ausgiebig wie wir macht vermutlich kein lizenzierter Taucher den Check der Ausrüstung vor dem Abstauchen mehr. Andererseits will ich auf Nummer sicher gehen, dass wir auch beide wieder heil nach oben kommen.

An einem Leuchtturm unweit der Insel machen wir halt. Dann geht es hinab. Es ist wunderschön hier unter Wasser. Als wir abtauchen sehen wir im Sand unter uns gerade noch einen Rochen davon gleiten. Wir schwimmen durch das Riff, an einem Hang entlang und arbeiten uns nach und nach bis ins flache Wasser nach oben vor. Die Zeit vergeht wie im Fluge. Angst habe ich gar nicht.

Als wir nach einer Pause jedoch ein zweites Mal abtauchen, habe ich Probleme mit dem Druckausgleich. Meine eine Nebenhöhle zieht. Der Schmerz fährt mir bis in die Zähne. Ich brauche eine gefühlte Ewigkeit, um abzutauchen. Auch dieser Tauchgang ist toll, aber ich kann ihn nicht so genießen wie die vorangegangenen. Als wir auftauchen habe ich ein wenig Nasenbluten.

Ganz Stuttgart ist in der Karibik

Als wir abends ins Hotel zurück kommen bin ich einerseits noch sehr begeistert von den neuen Eindrücken. Andererseits bin ich auch froh ein paar Tage nun nicht mehr zu tauchen. Ich muss mich erst einmal wieder erholen.

Ich gehe mit Laura und Tim zum Abendessen. Die Pizza die wir essen ist zwar gut, aber wir warten über eine Stunde darauf. Danach hat der Laden von dem ich Max Abendessen mitbringen sollte schon zu. Wir klappern daher noch einige Läden ab, bis wir irgendwo Reis mit Hühnchen für Max auftreiben.

Den restlichen Abend sitzen wir noch ein wenig im Garten und unterhalten uns. In unserem Hotel ist nämlich ein Pärchen aus dem selben stuttgarter Vorort aus dem auch Tim und Laura kommen. Es war reiner Zufall sie hier zu treffen. So klein ist die Welt.

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