Nachtbus

Tag 113/114: Warten auf den Nachtbus

Datum: Fr. 01.02.2019 & Sa. 02.02.2019 | Ort: Flores

Frühstück mit Gecko

Den letzten Tag in Flores verbringen wir ruhig und ohne große Aktivitäten. Unser absolutes Highlight ist ein kleiner Gecko, der uns beim Frühstück Gesellschaft leistet. Er hat es auf die Fliegen abgesehen, die um unseren Frühstückstisch mit Meerblick kreisen. Ein paar der vorangehenden Besucher haben anscheinend irgendeinen süßen Saft verschüttet, so dass der Tisch leicht klebrig ist. Die Fliegen finden das super lecker, nerven uns aber gleichzeitig, indem sie ständig auf uns und unserem Essen landen.

Doch da kommt Gecko ins Spiel. In Zeitlupe pirscht er über den Tisch an die Fliegen heran und so schnell, dass selbst wir ihm kaum folgen können sprintet er die letzten Zentimeter und erlegt eine Fliege nach der anderen. Zunächst hält er noch etwas Sicherheitsabstand zu uns, doch irgendwann weitet er sein Jagdgebiet bis fast auf unsere Teller aus. Von den nervigen Fliegenschwarm der uns umgibt überlebt keine einzige. Zwölf Fliegen erlegt er in der Dreiviertelstunde die wir ihn beobachten. Dann vertreibt ihn der Kellner, der die Rechnung bringt. Aber es ist sowieso keine Fliege mehr da.

Warten auf den Nachtbus nach Antigua

Am Abend gehen wir zum Bus. Um acht Uhr soll er gehen. Selbstverständlich sind wir eine halbe Stunde zu früh da. Max hat Angst dass wir zu spät kommen. Aber wenigstens sind wir ausgerüstet mit Wasser, Keksen und Müsliriegeln. Wir sind quasi so gut ausgestattet, dass wie die Strecke nach Antigua notfalls auch zu Fuß laufen könnten.

Als wir so dasitzen und warten kommt ein etwas zerschlissen aussehender Kerl mit einem schüchtern aussehenden Mädel im Schlepptau. Er erklärt sie kommen aus Honduras und sie sei seine kleine Schwester. Sie seien auf dem Weg nach Mexiko, ob wir nicht etwas Geld für sie hätten. Ich finde den Mann sehr unsympathisch und irgendwie schmierig. Max gibt ihm trotzdem ein paar Münzen, sei es aus Hilfsbereitschaft oder einfach um ihn loszuwerden.

Erst etwa zehn Minuten vor acht tauchen unsere Mitreisenden auf. Die erste ist eine Schweizerin. Sie spricht etwas deutsch, gut spanisch aber kein Englisch. Sie erklärt uns in einem leicht esoterisch-selbstgefälligen Ton, dass unser Eindruck von Mexiko und Guatemala völlig falsch sei, aber sie kenne sich aus. Das wiederholt sie mehrmals. Was genau jetzt falsch sei und wie ihr Eindruck denn ist, die Information bleibt sie uns schuldig. Eigentlich haben wir ihr auch gar nicht erzählt, wie unser Eindruck von Mexiko war. Aber ihr Resort die letzten Wochen, das war wohl sehr schön. Zu mehr als einem nichtssagenden “Hmmmm” habe ich bald keine Lust mehr.

Max und ich seufzen beide erleichtert als endlich der Bus kommt.

Die erste Klasse im Nachtbus nach Antigua

Wir haben uns ja für Plätze in der ersten Reihe der ersten Klasse entschieden. Als wir den Bus betreten sind wir die Einzigen, die in die erste Klasse einsteigen. Die Sitze der ersten Klasse nach Antigua sind breit, bequem und man kann sie weit zurücklehnen, dank großer Reihenabstände. Es gibt sogar eine Fleecedecke auf jedem Platz. Das einzige Manko sind die fehlenden seitlichen Kopfstützen um sich beim Schlafen anlehnen zu können.

Wir richten uns gerade ein und machen es uns gemütlich als ein Blonder Kopf zur Tür herein schaut. Ein junger Kerl sieht sich neugierig um und fragt dann, ob bei uns noch Plätze frei sind. Max und ich schauen uns an und zucken die Schultern. Allerdings ist der Halt in Flores nur der erste Halt und nicht der ofizielle Busbahnhof der Gegend, daher raten wir ihm wenigstens bis dahin zu warten. Er zuckt die Schultern und zieht Leine.

Unser erster Halt ist entsprechend dann auch der Bushaltestelle von Santa Elena. Dort wird es jedoch plötzlich voll im Bus. Vor allem einheimische Geschäftsleute setzen sich zu uns in die erste Klasse. Außerdem eine Mutter mit einem Kleinkind.

Gerde als ich denke wir fahren los, geht die Tür nochmals auf und ein Herr verteilt Lunchboxen. Eine kleine Tüte Chips, vier Kekse, ein Bonbon und eine kleine Flasche Wasser sind darin. Es ist viel zu viel Plastik und wir hatten gar nicht damit gerechnet, aber irgendwie ist es nett. Man fühlt sich so ein bisschen umsorgt.

Dann geht das Licht im Abteil aus und die Fahrt los. Ich rolle mich auf meinem Sitz zusammen, werfe mir die Fleecedecke über und versuche zu dösen.

[arve url=“https://www.youtube.com/watch?v=bHT-BzYd1M4″ title=“Die krasserste Busfahrt unseres Lebens von Flores nach Antigua Travelgrapher Weltreise VLOG #36 2019″ description=“Busfahrt von Flores nach Antigua, Nachtbus erste Klasse von Flores nach Antigua“ /]

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