Tag 132: Sieben Meilen, zwei Meter

Datum: 17.02.2019 | Ort: Grand Cayman Island

Das Wetter in Den Caymans

Der nächste Morgen beginnt mit der einzigen Sache die wir heut und in unseren zwei Tagen der Caymans absolut nicht brauchen können: Regen. Es schüttet wie aus Eimern und unsere Laune ist entsprechend schlecht. Gegen Mittag hört es glücklicherweise auf zu schütten. Wir gehen los und laufen ein Stück durch das Wohnviertel. An einem künstlich angelegten Fluss werden gerade neue Häuser aus dem Boden gestampft. plötzlich mein Max unsicher: „Habe ich abgesperrt?“ Ich zucke ratlos die Schultern. Weit sind wir noch nicht gekommen, also drehen wir nochmals um. Gerade als wir die Türe erreichen, beginnt es wieder zu regnen. Also gehen wir ins Haus zurück und warten.

Nach einer Viertelstunde ist der Regen vorbei und wir starten einen weiteren Versuch. Zehn weitere Minuten später fragt Max plötzlich: “Habe ich abgesperrt?” Ich zucke die Schultern und seufze. Die Cayman Islands sind sicherer als Deutschland. Ich bin bereit es darauf ankommen zu lassen.

Zu Fuß auf den Caymans

Nachdem der Regen nun vorbei ist und alles schön nass ist, wird es dampfig. Die Sonne kommt heraus und wir fühlen uns beinahe augenblicklich wie in einer Dampfsauna. Die Wettervorhersage hatte heute eigentlich nur 26 Grad vorhergesagt und heute Morgen, beim Regen war es auch nicht wärmer. Ich bin entsprechend viel zu warm angezogen.

Nun klettern die Temperaturen unaufhaltsam über die dreißig Grad Marke und machen auch dort noch nicht halt. Wir zerfließen förmlich. Der Weg ohne Schatten am Straßenrand entlang tut das übrige uns zu zermürben. Doch am Ende des Weges steht ein Strand, ganz bestimmt. Dummerweise laufen wir die meiste Zeit auch noch in einer Parallelstraße oder auf der falschen Straßenseite. Sonst hätte sich uns vielleicht ein Busfahrer erbarmt. So laufen wir schwitzend und keuchend den ganzen Weg von sieben Kilometern von der Unterkunft bis in die Stadt.

Mehrmals bleiben wir im Schatten stehen um zu trinken oder uns wenigstens ein bisschen abzukühlen. Es macht keinen Spaß.

Die Stadt auf den Caymans

Erst als wir den Flughafen hinter uns lassen und die Stadt erreichen wird es etwas spannender. Die meisten Häuser sind recht unscheinbar beschriftet. Manche weisen sich jedoch auch nach außen hin groß als Finanzdienstleister aus. Dazwischen steht die Verwaltung der Regierung und die Postzentrale, die erstaunlich viele Postfächer hat.

Hier an der Hauptstraße gibt es einige Souvenirläden und viele Juweliere. Es gibt auch ein paar Restaurants und Cafes, aber nichts was uns gerade lockt. Hier ist auch bereits das Meer. zwischen den Läden gibt es immer wieder kleine Strandabschnitte. Die Häuser stehen überwiegend auf den Steinen des alten Riffs dazwischen.

Die Brandung rauscht. Die Sonne lacht. Es könnte so schön sein. Uns ist jedoch einfach zu heiß. Wir holen uns in einem Shoppingcenter kalte Getränke und setzen uns in den Schatten. Während wir so sitzen kommt ein Rudel Hühner vorbei. Cayman Islands hätte ich vorab mit viel in Verbindung gebracht, aber dass es hier allgegenwärtig Hühner geben würde, das hätte ich nicht gedacht.

Tauchen auf den Cayman Islands

Wir laufen weiter die Strandpromenade entlang. Ein riesiges Kreuzfahrtschiff von Walt Disney liegt gerade vor Anker. Zahlreiche Bote bringen Passagiere an und von Bord. Dann auf einmal entdecken wir Fische im Wasser. Es sind einige normale Rifffische doch daneben schwimmen weitere Fische, die mindestens einen Meter lang sind umher. Es sind Tarpune. Die Fischer werfen anscheinend hier regelmäßig ihre Abfälle ins Wasser. Die großen Knochenfische wohnen daher direkt am Strand im seichten Wasser. Zu gerne würde ich mit ihnen tauchen.

Entsprechend statten wir einer Tauchschule in der Nähe einen Besuch ab. Ein Tauchausflug im Riff auf den Cayman Islands für zwei würde uns so viel kosten wie einer unserer Open Water Scheine in Honduras. Daher verzichten wir diesmal lieber. Günstiger wäre es sich Ausrüstung zu leihen und vom Strand aus ins Wasser zu gehen. Das wäre auch gut möglich, da das Riff direkt vor der Haustüre liegt. Aber den ersten Ausflug nach dem Tauchschein sofort alleine zu machen, trauen wir uns dann auch nicht so recht.

Der Seven Miles Beach

Wir gehen weiter, holen uns eine Kleinigkeit zu essen und nochmals ein kaltes Getränk. Dann landen wir beim seven Miles Beach. Der erste Zugang ist eigentlich recht idyllisch. Hier steht ein Pavillon, der bestimmt für Hochzeiten genutzt wird. Doch schon wenig später fangen die Hotelbunker an, die teilweise bis an die Wasserkante gebaut sind. Es sieht recht ungemütlich aus. Liegen würde ich hier nicht wollen. Vielleicht ist es weiter hinten schöner, aber ich kann beim besten Willen nicht mehr weiter laufen.

Erschöpft und etwas ernüchtert gehen wir zurück an die Straße, wo uns nach einer Viertelstunde zum Glück auch ein Taxi aufliest.

Zurück in der Unterkunft müssen wir feststellen, dass wir beide einen fürchterlichen Sonnenbrand haben. Entsprechend organisieren wir uns erneut Abendessen beim Supermarkt unseres Vertrauens und bleiben dann in der Wohnung.

Der Salat von der Salatbar kann sich sehen lassen.
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