Die Uferpromenade von Caye Caulker

Tag 93: Bingo und Bob Marley

Tag: Freitag 11.01.2019 | Ort: San Perdro

Aufstehen mit Bingo

Wir werden wach, weil Bingo, der senile Kater unserer Unterkunft laut miauend vor unserem Bett steht. In Ermangelung einer Klimaanlage hatten wir über Nacht die Tür offen gelassen. In der weitläufigen Wohnung sind momentan nur zwei andere Gäste. Die Besitzer sind im Urlaub. Einer der Gäste ist ein älterer Amerikaner mit fettem alten Dackel, der überlegt sich dauerhaft in Belize niederzulassen. Das andere ist eine Dame die wir noch nie zu Gesicht bekommen haben, die aber offenbar Schnupfen hat, denn man hört sie gelegentlich niesen.

Chillen am Strand

Wir hatten heute eigentlich geplant zum Secret Beach zu fahren. Allerdings haben wir beide einen leichten Sonnenbrand und die Befürchtung, dass dieser heute noch schlimmer wird wenn wir lange in der Sonne sind. Daher schnappen wir uns stattdessen unsere Kamera und die Laptops und gehen an den Strand.

Wir kaufen uns beim Bäcker ein Focaccia und Laufen zum Strand. Am Strand finden wir einen Steg mit Überdachung, setzen uns gemütlich in den Schatten, schauen den Wellen zu und essen. Die Zimtschnecken gestern waren besser.

Bob Marley

Auf einmal tauchen zwei Einheimische auf und setzen sich in unserer Nähe auf den Steg. Sie sind offenbar beide ein bisschen breit. Es dauert nicht lange, bis einer der beiden, ein Rastafari, das Gespräch mit uns sucht. Er macht ein wenig Smalltalk, wo wir so herkommen, wie lange wir bleiben. Dann holt er unverhohlen eine Tüte voll Marihuana aus seiner Tasche und fragt ob wir einen Bob Marley mögen. Ich kannte den Ausdruck so noch nicht, aber er erschließt sich aus dem Kontext. Wir lehnen dankend ab. Kurz darauf sieht unser Bob Marley Händler einen älteren Herrn am Ufer und flitzt davon. Es werden Dinge getauscht.

Chinesisches Essen auf San Pedro

Wir holen unsere Laptops heraus und arbeiten ein wenig. Als sich langsam Hunger meldet, gehen wir zurück in die Unterkunft und ziehen zu dem Chinesen vom Vortag weiter.

Gestern waren sie ein klein wenig unfreundlich. Als wir heute wieder kommen, flitzt aber ein kurzes Lächeln über ihr Gesicht. Das Essen heute ist wieder sehr lecker. Bei genauerer Betrachtung wirkt der Laden hier allerdings noch schäbiger als am Vortag. Max sitzt zwischen zwei mehrfach lackierten und abgeschrammten Gefriehrtruhen, die Fenster wurden schon ewig nicht mehr geputzt und in einer Ecke steht ein verstaubter Spielautomat, bei dem ich mir nicht sicher bin, ob er überhaupt elektrisch ist. Leider sprechen die Eigentümer des Ladens so gut wie kein Englisch. Ich hätte sie gerne gefragt, wie sie hier gelandet sind. Ich glaube sie hätten eine interessante Geschichte zu erzählen.

Ein arbeitsamer Nachmittag

Wir laufen zurück in unsere Unterkunft. Auf dem Weg wird uns schnell klar, dass wir, obwohl wir extra aufgepasst haben, einen Sonnenbrand bekommen. Wir kaufen noch kurz in einem Supermarkt ein paar Lebensmittel ein und gehen dann direkt in die Wohnung. Trotzdem sind wir feuerrot.

Wir duschen kurz, dann machen wir den Test aufs Exempel: Lidocain Sonnenlotion gegen Bio-Haaröl, was hilft besser bei Sonnenbrand. Besser riechen tut auf jeden Fall mein Haaröl.

Wir sitzen einige Zeit herum, bearbeiten Fotos und schreiben. Dann bekommen wir mal wieder Hunger und kochen. Unser Mitbewohner mit dem senilen Dackel sitzt einiger Zeit mit dabei und sieht uns kritisch zu. Es stellt sich heraus, dass er Koch ist. Ansonsten erzählt er aber nicht viel von seinem Leben.

Wir brauchen ESTA

Nach dem Essen gehen wir zurück in unser Zimmer und machen uns an die weitere Reiseplanung. Es gibt viel zu tun. Das ESTA für die USA will beantragt werden und die weiteren Unterkünfte müssen gebucht werden, bevor alles ausgebucht ist wegen Springbreak. Wir haben beschlossen bei unserem USA Aufenthalt das Disneyland mit auf die Liste der To Dos zu setzen. Ich war als Kind schon einmal dort, für Max war es immer ein unerfüllter Kindheitstraum. Wir freuen uns jetzt schon wie die Schnitzel darauf.

Unser Mitbewohner geht zum Karate, sein fiepender seniler Dackel gesellt sich für eine Stunde zu uns. Max schneidet noch ein Video, ich schreibe Tagebuch. Ich hoffe jetzt gerade dass heute nicht mehr mehr passiert, denn ich bin ein paar Tage in Verzug und muss noch nacharbeiten.

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