Taj Mahal Palace Hotel und Gateway of India im Hafen von Mumbai

Mumbai Stadttour – die wichtigsten Sehenswürdigkeiten

Mumbai ist eine quirlige, laute und manchmal auch überfordernde Stadt an der westlichen Küste Indiens. Auch wenn die Stadt auf Karten durch ihre langen geraden Straßen klein wirkt, sollte man ihre Ausmaße als Besucher nicht unterschätzen. Rund  15 Millionen Menschen leben in der Metropole, allein bis zu 1 Mio. davon in einem der größten Slums Asiens.

Wer nach Mumbai reist, sollte daher ein besonderes Augenmerk auf die Lage des Hotels oder der Unterkunft legen.

Das Stadtzentrum mit den meisten Sehenswürdigkeiten, Restaurants und Hotels liegt im Bereich des Forts im Bereich der Halbinsel. Grundlegend kann man sagen, dass mit der Entfernung zum Meer auch der Anteil an Slums steigt.

Eines der zentralsten Gebäude der alten Innenstadt ist der Chhatrapati Shivaji Maharaj Terminus – Der Bahnhof von Mumbai. Hier möchten wir heute die Tour mit euch beginnen.

Chhatrapati Shivaji Maharaj Terminus

Bis 1996 hieß der Bahnhof noch Victoria Terminus. Er gehört zu den größten Bahnhöfen der Welt. Rund 3 Mio. Fahrgäste nutzen ihn täglich.
Das Gebäude wurde von dem britischen Architekten Frederick William Stevens im Stil der viktorianischen Neogotik entworfen und im Jahr 1888 fertiggestellt. Zu dieser Zeit galt es als das wichtigste Gebäude von Britisch-Indien. Auch das gegenüberliegende Rathausgebäude stammt aus seiner Feder.

Das Gebäude ist seit 2004 Teil des UNESCO Weltkulturerbes.

Bei den Terroranschlägen am 26. November 2008 war der Bahnhof eines der zahlreichen Angriffsziele im Mumbai. Weniger tragische Berühmtheit erlangte der Bahnhof im selben Jahr, da die Schlussszene des Films Slumdog Millionär hier gedreht wurde.

Nicht nur tagsüber ist das Gebäude sehr fotogen, nachts ist es bunt beleuchtet.

Chhatrapati Shivaji Maharaj Vastu Sangrahalaya Museum

Unser nächster Stopp ist ein Kunst- und Kulturmuseum. Wie viele Gebäude aus der britischen Kolonialzeit durchlief auch dieses eine Namensänderung. Vormals als Prince of Wales Museum of Western India bekannt, wurde es 1922 eröffnet und zeigt in seiner Sammlung rund 50.000 Objekte aus den Bereichen, Kunst, Archäologie und Naturgeschichte.
2022 stehen hier die 100-Jahr Feierlichkeiten an.

  • Öffnungszeiten: Täglich 10.15  – 17:00 Uhr
  • Der Eintritt ins Museum kostet: 300 INR
  • Wer im Gebäude Fotografieren will zahlt 60 INR extra
  • Mehr Informationen gibt‘s hier: Museumswebsite

Nur wenige hundert Meter weiter liegt bereits unser nächster Stopp und eine der Hauptattraktionen von Mumbai.

Gateway of India

Genauso wie das soeben besuchte Museum wurde das Gateway of India Architekten George Wittet entworfen und 1924 fertiggestellt. Es gilt als eines der Wahrzeichen von Indien.

Gebaut wurde es anlässlich des Besuchs von König Georg V im Jahr 1911. – oder zumindest im Andenken daran, denn dies war der erste Besuch eines regierenden britischen Monarchen in der damaligen Kronkolonie. Die Ironie des Schicksals wollte es jedoch, dass das Gateway auch der Punkt war, an dem die letzten britischen Besatzungstruppen 1948 das Land verließen.

Das Tor besteht aus drei Bögen, die zusammen etwa 50 Meter breit und 26 Meter hoch sind. Sie sind im indo-sarazenischen Stil erbaut. Während unseres Besuchs waren sie mit mit einem Stahlzaun abgeschlossen, so dass man sie nicht betreten konnte. Der Zaun wirkte so, als stünde er da schon länger.

Auf dem Vorplatz befindet sich eine Statue von Shivajis, einem Kriegsherren aus dem 17. Jh der als Retter der Hinduismus gilt und vor allem von ultra-Religösen fanatisch verehrt wird. Vermeidet daher lieber alles, was als Respektlosigkeit gegenüber der Statue ausgelegt werden könnte.

  • Eintritt:  frei
  • Auch Kameras kosten keinen Eintritt.
  • Jedoch gibt es Sicherheitskontrollen.

Wir bleiben auf dem Gelände, denn hier am Gateway of India legen auch die Boote zu unserer nächsten Station ab. Die 8,5 Kilometer lange Fahrt dauert je etwa eine Stunde, je nach Gezeiten. WICHTIG: Wasser und Sonnenschutz mitnehmen.

Elephanta-Höhlen

Die Anlage der Elephanta Höhlen besteht aus 5 Höhlen mit hinduistischen Tempelanlagen und 2 buddhistischen Stupas. Auch wenn nicht abschließend geklärt ist welche Volksgruppe für den Bau verantwortlich ist (Rashtrakuta Dynastie oder Kalachuri/Haihayas Dynastie) können sie in etwa auf das 5. – 8. Jh. n. Chr. datiert werden.
Ihren Namen erhielten die Insel und die Höhlen von einem steinernen Elefanten, der jedoch beim Versuch der Briten ihn abzutransportieren großen Schaden nahm. Seine Überreste sind heute im Zoo von Mumbai zu finden.

Die Besonderheit der Höhlen ist, dass sie in den Stein gehauen wurden. Auch die aufwändigen Statuen darin sind nicht etwa in der Wand verankert, sondern aus dieser in einem Stück herausgeschlagen. Bis ins 16. Jh. waren die Höhlen Aufzeichnungen nach in einem guten Zustand. Vor allem unter der portugiesischen Besatzung wurden jedoch zahlreiche Skulpturen zerstört. Noch heute sind im Gestein Einschusslöcher und Kugeln zu finden.

Die interessanteste Höhle ist zugleich auch die größte Höhle. Der Shivatempel hat auch heute noch viele detaillierte Abbildungen der Gottheit in deren verschiedenen Formen. 

Auf dem Hügel oberhalb des der Höhlen gibt es einen Aussichtspunt auf dem eine große Kanone steht.

WICHTIG: Auf der Insel gibt es sehr viele Affen. Diese klauen Rucksäcke und werden besonders dann aggressiv, wenn man Essen hat. Lasst Rucksäcke nicht unbeaufsichtigt. Aufdringliche Affen können mit Wasser (!) nassgespritzt werden, um sie auf Abstand zu bringen.
Auch Guides und Souvenir-Verkäufer auf der Insel sind sehr hartnäckig.

Kosten:

  • Bootsfahrt: 150 INR (Hin+Rückfahrt)
  • Eintritt: 600 INR

Zeit für eine Pause. Zurück am Gateway of India überqueren wir die Straße hin zu dem imposanten Gebäude, das wir schon vom Meer aus gut sehen konnten.

Taj Mahal Palace Hotel

Direkt neben dem Gateway of India liegt das Taj Mahal Palace, eines der renommiertesten und berühmtesten Hotels in Mumbai und der Welt.

Traurige Aufmerksamkeit erhielt es als Schauplatz des Films Hotel Mubai, der die Geschehnisse der Terroranschläge von 2008 zeigt. Damals wurden im Hotel zahlreiche Geiseln genommen und 36 Personen getötet.

Doch wenden wir uns den positiveren Aspekten zu. Entworfen wurde das Gebäude vom Architekten W. A. Chambers basierend auf Entwürfen der indischen Architekten Sitaram Khanderao Vaidya und D. N. Mirza. Die Eröffnung war im Jahr 1903. Auftraggeber dafür war Jamsetji Tata, ein indischer Industrieller, der in Europa vor allem dafür bekannt wurde, dass er die Tata Automarke gründete.

 Das Hotel hat 560 Zimmer und weitere 44 Suites, die von 1600 Angestellten betreut werden. Zahlreiche Restaurants verwöhnen die Gäste des Hauses, sind jedoch auch für Besucher zugänglich und bieten teilweise einen sehr schönen Ausblick in Richtung des Gateways.

Mehr Informationen zu den Restaurants und Zimmern des Hotels findet ihr auf der Hotel-Website.

Marine Drive

Der Marine Drive, offiziell Netaji Subhash Chandra Bose Road, ist eine der Hauptverkehrsadern von Mumbai. Die Strecke ist derzeit etwa 3 km lang und zieht sich an der Küste entlang und endet am Chowpatty Beach, dem einzigen (nennenswerten) Sandstrand von Mumbai. Nicht nur bei Autofahrern ist die gut ausgebaute Schnellstraße beliebt. Die Kaimauer und der teilweise parkartig ausgebaute Fußweg laden auch Fußgänger zu Spaziergängen am Rand des Persischen Golfs ein. Kein Wunder, dass viele indische Filmstars und Promis ausgerechnet diesen Stadtteil für ihre Behausungen wählen.

Besonders beliebt ist der Marine Drive bei Sonnenuntergang und in der Dämmerung. Der Blick auf die sinkende Sonne über dem Meer zieht zahlreiche Paare aber auch Gruppen junger Leute an, die mit einem Kaltgetränk den Tag ausklingen lassen. Wenn die Straßenbeleuchtung schließlich angeht, ziehen sich die Lichter wie eine geschwungene Kette an der Küste entlang. Der Blick darauf brachte dem Marine Drive auch den Beinamen Queen’s Necklace ein.

Hiermit endet unsere Tagestour für heute. Ein weiteres lohnendes Ziel in der Region ist der Sanjay Gandhi National Park mit den historischen Kanheri Caves aus dem 4 Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung. Er liegt ein Stück außerhalb von Mumbai.

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