Ausblick über das Tal des Colca Canyon in Peru

Colca Canyon: Ausflug zur zweittiefsten Schlucht der Erde

Nach vier Monaten Weltreise sind wir endlich in dem Land angekommen, auf das wir uns mitunter am meisten gefreut haben: Peru. Peru ist ein einzigartiges Land voller Naturwunder und Sehenswürdigkeiten, das noch viel mehr zu bieten hat als die Inka-Stätte, den Machu Picchu

So wurde unsere Reise in die wunderschöne, alte spanische Kolonialstadt Arequipa mit dem Ausflug zum Colca Canyon ein weiteres Highlight unserer bisherigen Reise! Der Colca Canyon ist mit einer Tiefe von bis zu 3.400 Metern die zweittiefste Schlucht der Erde und sogar noch tiefer als der Grand Canyon in Arizona. 

Wie kommt man zum Colca Canyon?

Unser Ausgangspunkt bildete eine der schönsten Städte Perus: Arequipa. Unser Hostel lag mitten im Zentrum, nahe des Plaza de Armas und nach nur wenigen Stunden hatten wir uns in die bezaubernde Stadt verliebt. Die Gebäude wurden fast alle in einem spanischen Stil erbaut und im Hintergrund sieht man ringsherum schneebedeckte Berge. 

Noch am selben Tag informierten wir uns in mehreren Reiseagenturen im Zentrum über die verschiedenen Touren zur Hauptattraktion in der Gegend, dem Colca Canyon. Der Mitarbeiter der Agentur traf es unserer Meinung nach auf den Punkt: „Wenn man Arequipa ist und nicht zum Colca Canyon geht, ist so, also ob man in Cusco ist und nicht den Machu Picchu besucht.“

Die Tour ist also ein absolutes Must-Do, wenn man in Arequipa ist und unserer Meinung nach auch, wenn man eine Peru-Rundreise macht!

Es gibt mehrere verschiedene Touren zum und im Calco Canyon. Von einfachen Tagestouren mit dem Bus bis hin zu drei- bis viertägigen Trekkingtouren im Canyon selbst. Da wir in Arequipa bereits eine feste Unterkunft gebucht hatten, entschieden wir uns gegen eine mehrtägige Tour und für eine eintägige Tour mit dem Bus zum Colca Canyon. Die Tour kostete vor Ort umgerechnet 15 Dollar pro Person und beinhaltete die Fahrt, einen englischsprachigen Guide, Frühstück und den Eintritt zum Colca Canyon. 

Die Fahrt zum Colca Canyon

Am nächsten Morgen ging es bereits früh um 3:30 Uhr mit dem Bus los. Wir wurden in unserem Hostel abgeholt und mit einer Tüte von Kokablättern, jeder Menge Wasser und warmen Decken, die wir von unserem Guide beim Einstieg in den Bus bekamen, startete die Tour zum Colca Canyon. 

Da wir uns für die eintägige Busfahrt-Tour entschieden haben, war uns bereits anfangs klar, dass wir an diesem Tag sehr lange im Bus sitzen werden. Nach etwa vier Stunden holpriger Fahrt und zumindest etwas Schlaf, erreichten wir unseren ersten Stopp in Achoma. Hier gab es in einem kleinen Restaurant ein gewöhnliches peruanisches Frühstück mit Brötchen und Marmelade, Käse, Butter, Saft, Kaffee und Kokatee. 

Nach einer Stunde Busfahrt besuchten wir die kleine Stadt Maca. Die Stadt zeichnet sich durch ihre spanische Kirche aus und liegt nahe des Vulkans „Sabancaya“.

Weiter ging es für eine weitere Stunde in Richtung Cruz del Condor. Der Cruz del Condor war der weitentfernteste Haltepunkt der Tour und mitgleich ein Höhepunkt des Ausfluges. Die Aussichtsplattform bietet eine unglaubliche Aussicht auf die Schlucht und wird auch das Tal der Kondore genannt. Nur hier lässt sich ein einzigartiges Foto der Kondore, die beinahe schwebend über die Schlucht hinwegfliegen, schießen. Der Aussichtspunkt ist ein touristischer Magnet und nahezu zu jeder Uhrzeit ist der Ansturm groß. Dennoch konnte wir ein paar wundervolle Bilder von den gigantischen Tieren mit einer Flügelspannweite von bis zu drei Metern ergattern.

Kondore über den Colca Canyon

Da der Aussichtspunkt der weitentfernteste Punkt auf der Tagesroute war, ging unsere Busfahrt im Anschluss langsam zurück. Die lange Fahrt wurde jedoch alle paar Minuten unterbrochen, da mehrere Stopps mit Aussichtspunkten eingelegt wurden. So sahen wir nicht nur die Inka-Terrassen und den Colca Canyon Fluss. Wir durften auch eine Kakteenfrucht probieren und dazu die Aussicht auf das atemberaubende Valley genießen. Die Landschaft mit ihren vielen Terrassen und Gebirgen erinnerte uns teilweise an Bali

Zu Mittagszeit kehrten wir in der kleinen Stadt Chivay ein. Hier bestand die Möglichkeit, für 20 peruanische Sol ein Mittagessen in Buffetform zu sich zu nehmen. Das Buffet war sehr reichhaltig und von Vorspeise bis Dessert war alles mit dabei. Lediglich Getränke musste man zusätzlich bezahlen. Da wir jedoch Essensproviant dabeihatten und in den 30 Minuten lieber etwas die Stadt erkundeten, entschieden wir uns gegen das Buffet. 

In der Nähe von Chivay liegt die kleine Stadt in Calera. Dort befinden sich die Hot Springs, also heiße Quellen. Inmitten der Natur kann man hier in insgesamt drei Becken sowohl eine angenehme Wassertemperatur von 38 Grad sowie eine herrliche Aussicht genießen. Der Eintritt der Therme ist im Tourpreis nicht inbegriffen, kostete allerdings nur 15 peruanische Sol, was umgerechnet etwa 4 Euro entspricht. Eine gute Stunde konnte man hier verweilen und sich von der Tour etwas erholen.

Das Beobachten einer echten Vulkan-Eruption

Auf dem Rückweg wurde ebenfalls ein Stopp am höchsten Punkt der Strecke, in Patapampa auf 4.910 Metern Höhe, eingelegt. Hier spürte man deutlich die dünne Luft und das Atmen fiel schwerer. Von hier aus hatten wir eine fantastische Aussicht auf drei Vulkane. Der mittlere der Vulkane mit dem Namen „Sabancaya“ ist aktuell (August 2019) aktiv. Mit etwas Glück kann man dort eine Eruption und schwarzen aufsteigenden Rauch sehen. Wir hatten Glück und konnten tatsächlich nach nur wenigen Minuten sogar gleich zwei kleinere Eruptionen mit unseren eigenen Augen beobachten – ein unbeschreibliches Erlebnis!

Hier sieht man den Sabancaya gerade ausbrechen

Unser letzter Halt war in Submay. Hier haben wir gleich mehrere Herden mit (Baby-)Alpakas und Lamas beobachtet und konnten das ein oder andere Bild von ihnen schießen. Ab diesem Punkt ging es mit dem Bus noch gute drei Stunden zurück nach Arequipa. 

Schlussendlich sind wir sehr müde und glücklich um etwa 18:30 Uhr wieder in unserem Hostel angekommen. Die Busfahrt war zwar sehr lange, die Landschaft Perus entschädigt jedoch einiges und macht selbst eine insgesamt knapp 12-stündige Busfahrt zu einem echten Erlebnis. 

Lohnt sich ein Halt in Arequipa und der Ausflug zum Colca Canyon?

Wir können diese Frage definitiv mit „JA“ beantworten. Auch wenn wir selbst zeitbedingt nur eine eintägige Tour mit dem Bus zum Colca Canyon unternommen haben und somit in nur kurzer Zeit die einzelnen Stationen bestaunen konnten, waren wir von der Natur völlig überwältigt. Unserer Meinung nach sollte die Stadt Arequipa auf keiner Peru-Reise verpasst werden. Der Ausflug zum Colca Canyon ist noch einmal ein weiteres Highlight, das man nicht so schnell vergessen wird und ist eine der Top-Sehenswürdigkeiten Perus!

Was für Tipps gibt es für den Colca Canyon?

Wer über ausreichend Zeit verfügt, sollte mehrere Tage für den Colca Canyon einplanen. Um die Schlucht und die Natur intensiv zu erleben, lohnt sich die Wanderung durch das Gebirge nach Cabanaconde. Für die zwei- bis dreitägige Trekking-Tour sollte man sich jedoch nur entscheiden, wenn man kein Wander-Amateur ist. 

Die Wanderungen erstrecken sich nämlich auf über gut 1000 Metern Höhenunterschied. Außerdem lohnt es sich, die Tour vor Ort in Arequipa zu buchen! Die Preise sind hier bei gleichem Angebot um einiges günstiger im Vergleich zu sämtlichen Internetportalen.

Weitere Informationen rund um den Besuch des Colca Canyons findest du im Artikel auf unserem Blog.

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