Floating Village Kampong Phlouk und Pilzfarm bei Siem Reap

Wenn man an Siem Reap denkt, denkt man meist an Touren nach Angkor Wat und an die bekannte Pubstreet. Als wir im Jahr 2022 in Siem Reap waren und Corona immer noch die Welt in Atem hielt, war allerdings die Pub Street eher ein toter Fleck. Abends tummelten sich einige Touristen in der Straße, die bei lauter Musik das ein oder andere Bier zu sich nahmen. 

Leere Pub Street im Herzen von Siem Reap

Die Bars und Restaurants waren wie ausgestorben. Neben den wenigen Touristen versuchten Ricksaw-Fahrer und einige Tuktukfahrer ihre Dienstleistung an den Mann zu bekommen. Dazwischen waren einige Massage-Ladys die neben Ice Rolls Anbietern versuchten die Massagen zu verkaufen. 

Kurz gesagt in der weltberühmten Pub Street von Siem Reap war wirklich tote Hose. Somit stand für uns fest das wir mindestens einen Tag raus aus dieser Stadt mussten um einmal zu sehen wie das Leben in Kambodscha wirklich aussieht. 

Wir suchten bei lokalen Anbietern und online nach verschiedenen Touren, die genau das versprachen. Fündig wurden wir dann über Airbnb. Hier wurde ein Jeep Tour angeboten welche uns eine Mushroom Farm, einen klassischen Bauernhof bzw. Gemüsehof und aber auch die Floating Villages Kampong Phlouk etwas näher bringen sollte. Wir buchten diese Tour für 80 Euro je Person. Inbegriffen waren alle Eintrittsgelder sowie Kosten für den Jeep + Fahrer und auch die Bootstour auf dem Tonle Sap. Zum Abschluss des Tages gab es frisches Obst und eine Flasche Wein.

Mit dem Jeep durchs Hinterland von Siem Reap

Die Tour ging erst am Nachmittag los. Als wir aus dem Hotel rauskamen, warteten insgesamt 3 Leute mit 2 Jeeps auf uns. Es kamen hier 2 Jeeps da uns noch eine Freundin begleitete und die alten Militärjeeps mit 4 Personen schon sehr gut besetzt waren. 

Nach etwa 20 Minuten Fahrt hinaus aus Siem Reap kamen wir dann auch schon an der Pilzfarm an. Neben Pilzen wurden hier auch noch einige Krokodile gezüchtet, da Krokodil-Fleisch hier in Kambodscha auf der Speisekarte steht. Früher wurden die Krokodile auch für den Export gezüchtet. China, Vietnam und Thailand waren die Hauptabnehmer für das Leder der Tiere. Mittlerweile hat sich das Bild aber stark gewandelt, da auch diese Länder der Welt auf nachhaltigere Materialien setzen wollen. 

Die Pilze, die dort gezüchtet werden, sind Reispilze. Diese Reispilze werden auf Holzspänen gezüchtet, die dann mit Reis geimpft werden, die den Reispilzsporen enthalten. 

Solch eine Tüte produziert bis zu 500 g Reispilz. Der Preis je Kilogram in Kambodscha liegt bei 2 – 3 USD. 

So wie Martina guckt waren das Magic Mushrooms

Nachdem wir die Pilzfarm und die Krokodil-Farm besichtigt hatten und einiges an Informationen bekamen, ging es über Feldwege weiter zum Bauernhof.

Auf dem Gelände war eine ganze Familie, die im Schatten auf den kühleren Abend wartete. Unser Guide erzählte uns dazu noch das die Farm bereit seit 35 Jahren so bewirtschaftet wird und das sich hier in den letzten Jahren nicht wirklich etwas verändert hat. Außer einige Maschinen welche die Feldarbeit erleichtern war hier tatsächlich noch keine große Modernisierung zu erkennen. Handy und Laptops gab es jedoch, da viele der Familienmitglieder genau solch ein Gerät in der Hand hielten. 

Wir besichtigten die unterschiedlichen Gemüsesorten, die auf der Farm gepflanzt wurden. Brokkoli, Blumenkohl, Wasserspinat, Kräuter, Bananen und Reis waren auf der Farm zu finden. Neben dem Gemüse wurden auch noch Enten und wenige Rinder auf dem Gelände gehalten. 

Hier bekamen wir wirklich interessante Einblicke wie das Leben in Kambodscha abseits der Großstadt und den Tourismus aussieht. Etwa 60% der Gesamtbevölkerung leben auf dem Land und betreiben Viehzucht und bewirtschaften Felder.

Floating Villages am Tonle Sap

Nach unserem Besuch der einheimischen Familien sollte es weiter zum Tonle Sap gehen. Der Tonle Sap ist der größte Süßwasser See in Asien. Der See hat eine große Besonderheit. Die Wasserstände des Sees schwanken unter dem Jahr so stark das et von 2,600 km Quadratkilometer bis auf 25,000 Quadratkilometer anwachsen kann. In der Trockenzeit ist der See 2-3 Meter tief, im September, während der Regenzeit, kann er Tiefen von bis zu 14 Meter erreichen. Der See selbst mündet direkt in den Mekong. 

Auf diesem See gibt es einige sogenannte Floating Villages. Dies Floating Villages werden auf Stelzen gebaut. Während der Trockenzeit stehen also die Häuser auf 10-15 Meter hohen Stelzen. Während der Regenzeit reichen die Stelzen gerade so, dass die Häuser nicht unter Wasser stehen. 

Mit dem Boot ging es durch die Stelzenbauten. Unserer Boot Fahrer war gerade mal 21 Jahre jung und meinte, das er hier aufgewachsen sei und seit seinem vierten Lebensjahre Boot fährt. In den Floating Villages lernt man nicht das gehen, hier lernt man wohl das Bootfahren und dann erst das gehen.

Langsam ging die Sonne unter und wir konnten einen grandiosen Sonnenuntergang beobachten und die tollen Bauten beobachten. 

Zwischen den Häusern war sehr viel Leben, viele Fischer kamen gerade vom See und entleerten ihre Netze an verschiedenen Stegen. Auf einigen Booten spielten Schulkinder und einige Jugendliche trafen sich in einem kleinen Waldstück und betranken sich und hörten mit einem Tuktuk laut Musik. In Kampong Phlouk fand das ganz normale Leben statt, aber die Häuser waren halt einfach auf Stelzen.

Nachdem wir durch die Stadt gefahren sind, kamen wir auf dem offenen Teil des Sees an. Hier war ein Restaurant wo wir halten machten und den Abend bei einem schönen Glas Wein und frischen Obst ausklingen ließen. 

Wenn man die Möglichkeit hat, das Hinterland von Kambodscha zu besichtigen und den Tonle Sap zu besuchen, können wir euch solch eine Tour wirklich empfehlen. Man lernt viel über das Land und bekommt auch ganz neue Eindrücke mitgegeben. Du möchtest wissen wie die Einreise mit Corona in Kambodscha funktioniert? Hier haben wir den passenden Blogbeitrag für dich. 

Nach oben scrollen